BAUCHFLEISCH


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BIOGRAFIE

..... und dann: BAUCHFLEISCH !
 

Ich sag euch Leute, das Leben ist unfair. Nur weil ich auf Grund meines fortgeschrittenen Alters der Älteste in der Band bin (deswegen auch „Voda“....) und den Großteil der Texte geschrieben hab, bleibt das Schreiben der Band - Biografie jetzt auch an mir hängen. Dabei gibt’s uns unter wechselnden Namen und in wechselnden Besetzungen schon so lange, dass mir manches zeitmäßig arg durcheinander geht. Aber schau ma mal:
 

1.Akt, 1.Szene 1.Akt, 2.Szene 1.Akt, 3.Szene 2.Akt, 1.Szene 2.Akt, 2.Szene 2.Akt, 3.Szene 2.Akt, 4.Szene 3.Akt, 1.Szene



1.Akt, 1.Szene: Die graue Vorzeit
oder: „Was bitte ist ein „Kiwe“?

Der Startschuss war ein Musikworkshop für Jugendliche im Jugendzentrum Leopoldstadt, da hab ich damals gearbeitet, ich glaub es war 1989. Im November 1990 gab es dann als Workshopabschluss ein Konzert unter dem Namen „Toni Tödlich & die Kiwe – Kombo“.
Für alle, die des  Wienerischen nicht mächtig sind: Kiwe = Kübel und für die Menschen nördlich der Alpen Kübel = Eimer. Die Kiwe – Kombo waren Toni, Sabine, Michl, Martin (die Kids aus dem Workshop)
, Erich, Walter, Robert, Hans (Freunde, mit denen ich schon mal Musik gemacht hatte) und ich. Dem Publikum hat es ganz gut gefallen und einem Teil der Kiwe – Kombo auch, also wurde beschlossen weiterhin miteinander (Sabine, Toni, Martin, Michl, Hans, Hermann) die Instrumente zu bedienen.

1991 hat es mich dann ins Jugendzentrum Marco Polo verschlagen, die Interessen bei Jugendlichen wechseln auch und so waren wir bald nur mehr vier: Hans, Michl, Toni, Hermann
.

Dazwischen gab’s noch einen Auftritt in ich weis nicht mehr welcher Besetzung, als „Die todn Kroden“. (Hier ist auch schon die Übersetzung: „Die toten Kröten“)

Und ja, die Wiener/innen und der Tod sind ein eigenes Kapitel, über das ich mich aber hier nicht auslassen will. Das Einzige, was damals davon hängen blieb, war die Reaktion des werten Publikums auf unsere sehr heftige Version von „Schöner fremder Mann“ – wenn ich mich richtig erinnere mussten wir die (mindestens) dreimal spielen bis die Leute zufrieden waren. Die Band traf damals die Entscheidung, in Zukunft Musik mit hochdeutschen Texten zu machen. Englisch konnte eh keiner so wirklich, warum sich also mit schlechten Texten und noch schlechterer Aussprache blamieren. 

Aber zurück ins JZ Marco Polo. Dort traf die Band, mittlerweile mit dem Arbeitstitel „Graf Wenger“, auf den „Jaki“, der erhebliches Interesse an Musik zeigte und es dauerte nicht lange, dann sang er zunächst die zweiten Stimmen.

Die Besetzung zu der Zeit:

Anton „Töni“ Bauer: Schlagzeug
Johann „Sör Tschon“ Graf: am Bass
(Wolfgang) Michael „da Rode“ Wenger:  Gesang & Gitarre
Roman „Jaki“ Jaksic: Gesang
Hermann „Voda“ Schopf: Gitarre

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1.Akt, 2.Szene: Gstetten Woifal & die Distlbuam
oder „Don’t jodl, let’s rock!“

Weil das mit den hochdeutschen Texten auch nicht so das Gelbe vom Ei war (Ehrlich: die waren jenseits von Gut und Böse.....) lag eigentlich nix näher, als sich auf das Wienerische zu verlegen. Ein bissl sanfter Druck war schon nötig, weil der Michl immer meinte „des kaun i ned“ aber der Jaki machte vor wie es geht. Es blieb also dabei: Neuer Name, Texte im Wiener Dialekt, kurz: „Gstetten Woifal & die Distlbuam“.

Dazu ein kurzer Exkurs:

Michl „da Rode“ (die anderen Bandinternen „Kosenamen“ werden hier nicht verraten)  heißt mit seinem ersten Vornamen eigentlich Wolfgang und wohnte damals am Strebersdorfer Mühlweg. Eine Gegend, in der heute noch trotz zunehmender Verbauung die Rehlein am Acker herum stehen und die auf Grund ihres damals verwilderten Aussehens Toni zu dem Ausspruch „mochs fensta zua, wos was ma wos uns do sunst no eina kreud“ veranlasste. Tschuldigung!: “Mach das Fenster zu, man weis nicht was sonst noch herein kriecht.“

Gemeint war der Hans, der damals schon einen flotten Audi fuhr und nach jeder Probe fast die ganze Band nach Hause chauffierte – ein echt feines Service.

Bevor mir jetzt die Strebersdorfer (und –innen natürlich! Die –innen denkt euch bitte immer dazu, wo es nötig ist!) unter euch die letzten Haare ausreisen wollen: Ja, Strebersdorf ist eh schön....

Irgendwo gibt’s einen Text mit der Zeile „... die Liebe ist ein seltsames Spiel...“ Eine Behauptung die sich an Hand der Bandgeschichte belegen lässt. Denn: Hätt’s zwischen der Veronika – einer Arbeitskollegin von mir – und dem Leo, auch bekannt als Karl Horak von Kurt Ostbahns „Chefpartie“, nicht anständig gefunkt, hätt’ ich den Leo nicht kennen gelernt, wäre mir nie die Ehre und das Vergnügen zu Teil geworden als King Karasek bei der Chefpartie mitgeigen zu dürfen und ich hätte nie auf einer der Proben dazu den Shorty getroffen.

Shorty, ein Ostbahn Fan aus Wels, war damals gerade nach Wien gezogen (oder kurz danach, so genau kann ich das nicht mehr sagen), jedenfalls hat er, weil er nicht nur ein begnadeter Gitarrist ist, sondern auch ein hervorragender Tischler, dem Leo gerade geholfen sein Bücher – Chaos mittels eines Regals in den Griff zu bekommen und war bei besagter Probe als Gast anwesend. Nach einer intensiven Fachdiskussion über Herrenbekleidung mit mehr als einem X vor dem L (es ging so um 5 bis 6....), kam das Thema auf die Saitenzupferei und ein paar Tage später hatten die Band einen weiteren Gitarristen: Michael „Shorty“ Kurz.

Es folgten die Aufnahme eines Demotapes bei Edi Grininger in Wels (wir haben leider keines mehr davon),  ein paar Auftritte auf dem Donauinselfest, diversen illustren Spielstätten in Wien und Wels, auf dem Kinderfreunde Camp in Döbriach und was weis ich noch wo (das muss alles so 92/93 gewesen sein), auf alle Fälle auch  in einem Lokal, das es heute nicht mehr gibt, das nach irgend einem Weißwein benannt war. Die Polizei kam, einer der drei Herren war etwas emotional, also haben wir gesagt, so leise wie verlangt können wir gar nicht drehen, was den Herrn in Uniform aber erst recht in Rage versetzt hat.... wie singen die Fraggles? „... manchen kann man’s recht oft tun, doch allen eben nie...“. Zum Glück haben die zwei jüngeren Beamten die Sache in die Hand genommen und wir durften die Darbietung beenden, ohne dass von der Dienstwaffe gebrauch gemacht wurde..... und nach dieser wirklich schönen und produktiven Zeit (irgendwann da dazwischen waren wir bei Leo im Studio und haben das „Augsteckt is“ Demo aufgenommen), hat sich das mit der Liebe schon wieder bemerkbar gemacht. Im heimischen Wels hat Amor (so eine miese Sau....) dafür gesorgt, dass sich Shorty und Babsi nicht mehr von einander losreißen konnten, und das war’s mit Shortys Wien – Aufenthalt.

Kurz entschlossen hat Jaki damals die dritte Gitarre übernommen. (Irgendwo im Bandarchiv gibt’s ein Video vom Auftritt im Weberknecht, bei dem er das 1.mal live das Ruder gespielt hat).

Alles noch unter dem Namen „Distlbuam“. Dann kamen zwei Ereignisse, die die Bandgeschichte schwer beeinflussten: Ein Engagement mit einer sagenhaften Gagenversprechung in Spital an der Drau im schönen Kärnten zu Silvester 19xy – ich hab keine Ahnung mehr wann, ist auch besser so. Trotz mehrmaligen Hinweises, dass es ich bei uns um eine laute Rockband handelt, wurden wir gebucht und es kam wie es kommen musste: Beim Aufbau war noch alles in Ordung, beim Soundcheck auch – das Publikum war halt ein bissl jung – „lauta Schuitoschn“ wie ältere Herren heute dazu sagen würden, aber sonst alles okay: Musik super (sagt die Chefin), Lautstärke kein Problem (sagt auch die Chefin).

Die nette Chefin vom Lokal  hatte auch die Unterkunft in einem kleinen aber feinen Hotel organisiert, wir haben dort die Zimmer bezogen und dann zurück zum Lokal und mitten hinein in eine Versammlung fleischgewordener Deix – Kärtner – Karikaturen der überzeugendsten Sorte – erstaunlicherweise viele davon in (junger) Damenbegleitung mit anderer Hautfarbe....

Ums kurz zu machen: nach 3 Nummern haben wir aufgehört, weil: Zu laut und zu viel Rockmuik und überhaupt: Warum klingen wir nicht wie das Nockalmquintett wo wir doch Distlbuam heißen..... Ein Spaß kann ich euch sagen.... schwamm drüber.

Immer noch völlig überzeugt davon, dass Distlbuam ein super Bandname ist, haben wir uns sehr gefreut, dass „da Rode“ - mittlerweile mit seiner Mamsch und Anderen als „Blue Angels“ auch als Kommerzmusikant unterwegs - dauernd irgendwelche Auftrittsangebote für uns erhält. Bloß hat sich bei genauerer Kommunikation mit den werten potentiellen Kunden immer rasch heraus gestellt: die wollen Tanzmusik – klar zur Distlbuammusik konnte man auch übers Parkett flitzen, wenn man den Tanzbären ins sich nicht unter Kontrolle hatte – aber die wollten „Vogerltanz“ und sonstige „gute Laune Musik“.  Überhaupt nicht unser Ding. 

So einem Missverständnis (obwohl mittlerweile auf dem Bandinfo - Flyer und allen anderen Drucksachen die wir selbst machten „Don’t jodl, let’s rock!“ draufstand) dürften wir auch den Auftritt in einem Karaoke – Club verdanken. Leichte Blässe und Übelkeit der Clubbetreiber beim Anblick einer 4x12er Gitarren Box mit inbegriffen. Es ist toll, wenn die Musik schon zu laut ist, bevor die Verstärker überhaupt noch am Strom hängen... 

Schließlich kam der Punkt, an dem Michls Terminkalender für die Distlbuam keinen Platz mehr ließ. Es folgten zum Teil heftige Diskussionen, weil es nicht mehr möglich war, im April einen Auftrittstermin für November zu fixieren.  Bevor das Ganze dann auch noch die persönliche Freundschaft zu arg beeinträchtigte, verließ Michl schweren Herzens (hoff ich halt) die Band, um fürderhin seine Brötchen als „Kommerzmucker“, wie unsere nördlichen Nachbarn dazu sagen, zu verdienen.

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1.Akt, 3.Szene: Ein Tonträger muss her!
Oder: „Wer soll das Bezahlen, wer hat .....“

Der Hans natürlich! Weil er es uns angeboten hat! Dafür noch immer ein ganz dickes Dankeschön. Und zu wem geht die aufstrebende, bis auf einen Menschen auch junge Rockband ins Studio, wenn sie den Produzenten von (mindestens) vier Gold und zwei Platin – Alben kennt?

Richtig! Genau dorthin. Also mal vorsichtig bei Leo angefragt, was uns das kosten würde, Hans überprüft seinen Kontostand noch mal und dann kann’s losgehen. Weil wir gerne drei Gitarren in der Band gehabt haben, machen wir uns auch auf die Suche nach einem neuen Saitenkünstler, treffen bei Leo im Studio auf den Clemens, der auch kurzzeitig mitspielt, aber nicht so wirklich in die Band passt. Relativ bald beschließt Leo die CD zu produzieren, was für uns eine enorme Kostenersparnis bedeutet. „Doc“  Leo Bei ist es auch der die Sache mit der Änderung des Bandnamens ins Spiel bringt, weil er meint – und er bohrt damit in offenen Wunden – „... ois wos auf  ...Buam aufhead, is in dem Laund automatisch voixdüm2lich.....“

Ja! Ja!! Ja!!! Recht hat er!!!!

Leo macht den Vorschlag die Band „Auto“ zu nennen – nach dem Schriftzug, den wahrscheinlich nicht nur in Wien fast jeder kennt.
Seh ich ein „?“ bei euch? Ihr wisst schon, dieses „Auto“, dass entsteht, wenn man das Wort, das mit „F“ anfängt, mit „T“ aufhört und ein „U“ in der Mitte hat, um einen senkrechten Strich und ein „O“ erweitert. Finden wir zwar lustig, aber ist uns irgendwie zu wenig wienerisch und dann, nach einer kleinen Jause im Studio Bei (übrigens der Hendlbrater gleich um’s Eck...... sensationell!) – keiner kann sich mehr bewegen - schweifen die Blicke über diverse Ansammlungen von Kalorien, die dem Körper zugeführt wurden und die eben dieser in weiser Voraussicht in diversen Depots angelegt hat (andere haben Aktien, einige aus der Band eine tragbare Wertanlage...) und ein Wort macht die Runde...

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2.Akt, 1.Szene:  BAUCHFLEISCH !!!!!
oder: „durch dick & dünn“

Aus dem Jahr 1997 gibt’s einen Konzert – Flyer auf dem steht: „Bauchfleisch vormals Distlbuam“, also zumindest das Jahr der Namensänderung lässt sich so festmachen. Weil der Leo ein vielbeschäftigter Mann ist (Qualität ist eben begehrt), dauert es alles in allem fast zwei Jahre bis der Tonträger fertig ist. Dazwischen stellt sich noch ein Problem: Es gibt da eine Nummer auf der Scheibe, die hat den Namen „So is des hoid“ – mit zweistimmigen Gitarren und hin und her Soli zwischen zwei Gitarren – und ich hatte echt keine Lust, da mit mir selber zu spielen, was ich bei den anderen Songs eh schon zur Genüge getan hab. Da muss ein zweiter Gitarrist her. Gedankliche Höhenflüge schrauben sich in phantastische Gefilde (wir könnten ja den John Sykes kommen lassen..) und platzen wie die Seifenblasen. Bis irgendwer sagt „Warum ruaf ma ned in Shorty au?“ Jupihu! So einfach kann die Lösung sein. Wels ist nicht am anderen Ende der Welt, Kontakt hatten wir auch noch immer mit ihm, also ran ans Telefon. Das Resultat kann man auf „Durch dick & dünn“ hören.

Weil das echt Spaß gemacht hat und weil es bis ins schöne Wels nur ungefähr ein Bissl was über 200 km sind und der Shorty dort in einer tollen Band (Little Wing) spielt, deren Proberaum wir benützen dürfen, fällten wir folgende Übereinkunft: Wir fahren einmal im Monat nach Wels, der Shorty kommt einmal im Monat nach Wien, und Bauchfleisch rockt, dass es eine Freude ist.

Wir spielen in Wien, in Wels, in Wels und Wien, werden wegen der enormen beweglichen Kalorienvorräte von Shorty und mir von Menschen auf dem Donauinselfest wiedererkannt, die uns dort (Jahre vorher) schon mal gehört haben, in Straubing, in Landau an der Isar und auf dem Sommerfest des „Bayern München Fan Clubs Unholzing“.

Bevor jetzt einige Schwänke aus dieser Zeit folgen: Warum schafft man es als österreichische Band in Bayern in der Lokalpresse erwähnt zu werden, während in unserer schönen Heimat alles nach dem Motto „ned amoi ignorieren“ abläuft.... das Land der Musik hat’s nicht notwendig, nehm’ ich an. (es geht/ging ja nicht nur uns so...)

So jetzt aber: Bereits beim zweiten Ausritt nach Wels setzt Anton Kunden und Personal einer Fleischhackerei auf der Hütteldorferstraße außer Gefecht, weil sie sich über sein geflügeltes Kapperl mit der Aufschrift „Bauchfleisch“ zerkugeln, nur weil er zwölf Leberkäse und einige Kümmelbratensemmeln ordert, im Cafe Spectrum läuft an dem Tag, an dem wir dort spielen, das Telefon heiß, weil einige Menschen wissen wollen, was die Portion Bauchfleisch kostet.... Wo immer wir unseren Bandnamen erwähnen, gibt es zumindest einen Grinser.

Der Hans hat mittlerweile eine weitverbreitete Bassistenkrankheit: Ausufernde Equipmentsucht. Der Hans kauft einen VW Bus, überlang natürlich, der lange Jahre ausgezeichnete Dienste als Bandbus leistet, kauft Tonanalagen für die Band, verkauft sie wieder und weil er für so was ein ausgesprochenes Talent hat, wird das Zeug immer besser und immer mehr, sogar Technik zum Mitschneiden auf 24 Spuren, Mikrophone und, und, und….. „I wü nix ausburgn miassn“ war sein Motto. 

Dann tut sich Bayern – Connection auf: Zuerst beim Mai-Fest im Jugendzentrum in Straubing, dann beim oben schon erwähnten Sommerfest. Die Anreise dorthin wurde zum besten Beweis, dass uns von den Nachbarn nichts so sehr trennt wie die gemeinsame Sprache: Das Sommerfest des Bayern München Fanclubs Unholzing findet in einer Kiesgrube statt. Wie heißt so was bei uns? Schottergrube. Womit sind - zumindest in Ostösterreich - die meisten Schottergruben verbunden? Richtig mit mehr oder weniger Wasser, meist soviel, dass man darin schwimmen kann. Also: Badezeug einpacken. In Unholzing suchen wir dann den Baggersee, denn als Rodgau Monotones – Fans (der bundesdeutsche Musikexport aus Hessen, lang hatten wir Coverversionen ihrer Songs - St. Tropez am Baggersee, Wir spielen immer nur dasselbe, etc. - im Programm), wissen wir, dass die Schottergrube in Germanien so heißt. Leider weit und breit kein Schild, also fragen wir einen Einheimischen – die Beobachten den blauen VW Bus der da schon länger durch die Ortschaft kurvt eh schon leicht misstrauisch. Baggersee? „Gibt’s koan, wo wuitsn hi?“ Zum Glück fällt uns das Wort Kiesgrube auch noch ein – „nau durt obn!“ Es handelt sich um die ausgebaggerte Kuppe eines Hügels...... weit und breit kein Wasser.... so kanns gehen. Der Gig ist okay, der junge Mann im Gyrosstand lebt so mit, dass er mitsamt seiner Minibude fasst umfällt, der Applaus ist höflich, aber insgesamt eher – na ja. Die Schnapsbar war urlang und wir haben erst gegen Mitternacht zu spielen begonnen – träge. So gegen halb drei ist unser Programm zu Ende, wir verabschieden uns und wollen gehen, da stehen gut und gerne fünfundzwanzig Menschen auf der Bühne und verlangen nach Zugabe, weil die Musik so super war....

Den Tipp mit dem „Haus 111“ in Landau an der Isar hat uns einer der Musiker von den zwei Bands, die da noch gespielt haben, gegeben (Eine davon war „Tante Wanda“, die wir in Straubing kennen gelernt haben, die uns zu diesem Sommerfest vermittelt haben. Sollte wer von Euch zufällig auf dieser Seite gelandet sein – schöne Grüße aus Wien!).

Noch kurz zum Haus 111: Selten sind wir wo so herzlich aufgenommen worden wie dort, Superstimmung, supernette Wirtsleute, tolles Publikum, uriges Lokal, Guiness vom Faß (nach dem Konzert!!!) – Herz was willst du mehr.  Übrigens: Soviele Mickey Mouse Tattoo’s auf einem Körper wie in dieser Nacht, dürfte der Jaki weder vorher noch nachher, noch dazu gezwungener Weise jemals wieder gesehen haben......

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2.Akt, 2.Szene:  „Zeit, was ist Zeit...“
oder: „viele Abschiede“

Leider hat bekanntlich alles mindestens ein Ende (womit sämtliche Würste eingeschlossen wären), so auch dieses Kapitel der Bauchfleischstory. Aber der Reihe nach: Mittlerweile gibt es genug neue Songs für einen weiteren Tonträger und die Band beschließt ein Live – Demo aufzunehmen. Die Mischerei dauert und dauert, weil alle berufstätig sind, Familien haben und die Zeit für die Band bei allen immer knapper wird. Der Erste den es erwischt ist der Shorty: Familie, Beruf und Little Wing beanspruchen soviel seiner Zeit, dass für die hin und her Fahrerei kaum noch Zeit bleibt. Der erste schmerzliche Abschied.

Als Ersatz für Shorty springt Erich Lahner ein, der hat damals bei der Kiwe – Kombo schon mitgeholfen, und wenn wer in Wien den Blues in den Fingern hat, dann der Erich ganz sicher.

Es folgt eine Beschäftigung die in den nächsten Jahren den Hauptteil des Bauchfleisch – Daseins ausmachen wird: Die ganzen Songs mit neuen Bandmitgliedern einstudieren. Dann wird’s ganz arg, denn der Jaki ist frisch verliebt, das aber in Deutschland und ein bissl Spannungen gibt’s in der Band auch – nach zehn Jahren gemeinsam Musik machen, wirft er das Handtuch. So was tut weh.

Da wir noch für einige Auftritte engagiert waren, war guter Rat jetzt teuer. Wie’s der Zufall so will, taucht der Michl auf, singt die Gigs, den letzten davon auf dem Donauinslfest. Beim Aussteigen aus dem Taxi verabreden wir uns für „Sonntag nächste Woche“ – und sehen uns erst gut zweieinhalb Jahre später wieder.

Die Sänger/innen – Suche zaht und zaht sich, wir haben einige mehr oder weniger abenteuerliche Begegnungen mit mehr oder weniger talentierten StimmakrobatInnen, aber die wahre Freude mag nicht aufkommen. Wieder mal ist es unser guter Freund Leo Bei, der uns weiter hilft: In einem seiner Projekte spielt Jeff Gitarre.

Jeff gehört seit längerem zum Freundeskreis von Bauchfleisch, also fragen wir ihn und ein paar Tage später treffen wir uns auch schon zur ersten Probe. In dieser Besetzung spielen wir auch zwei oder drei Auftritte, leider ist der Jeff freiberuflicher Graphiker und da fallen die Aufträge recht unregelmäßig an, zwischen einem Auftritt und der nächsten Probe liegen fünf Monate – kurz, es scheitert wieder mal an der Zeit.

Für Beschäftigung zwischendurch sorgt Robert Hömstein, langjähriger Freund und „immer wiedermal Sänger“, der schon bei der Kiwe - Kombo mitgetan hat, damit sich die Kids sicher fühlen. Er will zu seinem 45iger wieder mal auf die Bretter, die die Welt bedeuten und braucht dafür eine Backing –Band, das übernehmen wir – zu dem Zeitpunkt Erich, Toni, Hans und ich - gerne. Als „Hömsteins letztes Aufgebot“ spielen wir in der Aera und bringen den im Publikum stehenden Bernhard wieder „auf den Geschmack“ – er packt seine schon verstaubte Strat aus und sucht sich eine Band... noch nicht Bauchfleisch, dass kommt später.

Dann geht für fast zwei Jahre echt die Sonne auf: Erich gelingt es, die Lilly, die mit ihm in einer Bluesband spielt, für Bauchfleisch zu gewinnen. Was soll ich schreiben, die Frau hat in England Gesang studiert und hat’s echt drauf. Also wieder mal Programm einstudieren, und ein paar Auftritte spielen, wir schaffen es sogar einen neuen Song aufzunehmen – allerdings löscht der Hans die Aufnahme wieder, weil „des geht no besser“ – nur leider nicht mehr mit der Lilly, weil die beste Sängerin, die wir je hatten, Gesangsunterricht gibt, bei einer Bigband  singt, bei einer Bluesband singt, ein weiteres Bandprojekt am laufen hat und endlich ihr Englisch – Studium beenden will.... Zeit, was ist Zeit ... das was niemand hat..... auch der Erich nicht mehr in dem Ausmaß wie nötig, noch ein schmerzlicher Abschied.

Übrig sind also Hans, Toni & ich und um ehrlich zu sein: die Luft ist draußen. In aller Freundschaft beschließen wir „Bauchfleisch“ sanft entschlafen zu lassen.

 

Und aus!!!!!

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2.Akt, 3.Szene: „...and now for something completely different….“
oder: „tot geglaubte leben länger“

Nein nicht ganz, weil für Hansis 40igsten Geburtstag hätte er gerne, dass wir ein paar Songs auf seiner Feier spielen – neben einem ganzen Haufen anderer Musiker, die der Hans kennt. Ausgemacht ist, dass der Michl singt, aber der taucht nicht auf. Also überreden wir den Jaki, der zwar vor Ort war, aber eigentlich gerade im Gehen ist, die paar Songs zu singen. Der Michl bleibt spurlos verschwunden. Später stellt sich heraus, er hat am Vortag lange als Kommerzmucker gespielt und die guten Leute dort haben soviel Wodka spendiert, dass er einfach verschlafen hat. Wie das Leben eben so spielt..... 

So kommt es, dass das kleine Lokal neben dem „Musik Produktiv“ (ja, ja, diesen Laden gab es damals noch...) in Wiener Neudorf, Österreich, Schauplatz einer Weltprämiere wird: Erich und Jaki stehen zum ersten Mal Live miteinander auf der Bühne. Ist doch immerhin etwas.

Dann ist aber echt Pause. 2006 taucht der „rode Michl „wieder aus der Versenkung (keine Ahnung wo sich der überall herumgetrieben hat) auf und trauert der Rockmusik nach. Einer von Antons Arbeitskollegen, der Andy, ist ein meisterhafter Basssaitenmalträtierer, also fangen wir mal an, Musik miteinander zu machen. Mit der Demokratie in einer Rockband ist das immer so eine Sache, besonders wenn es um den Bandnamen geht: Ich werd glatt 3 zu 1 überstimmt und so heißt die Combo schon wieder Bauchfleisch. Wir schaffen ganze zwei Auftritte in dieser Formation, den zweiten auf dem Donauinselfest. Dazu haben wir den Jaki eingeladen, bei ein, zwei Songs mit der zweiten Stimme auszuhelfen. Macht ganz viel Freude – zumindest dem Anton und mir.

Leider verlässt der Andy bald darauf die Band und wir stehen ohne Bassisten da. Was mach ma jetzt? Entweder.... oder..... Nix da, wir rufen den Jaki an, der hatte nach dem Gig beim Inselfest eh feuchte Augen......

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2.Akt, 4.Szene: Es geht...
oder: „ ... a waun da Michl föht...

„Mein Hund hatte Durchfall, i bin eigschloffn, i hob an Massagetermin..... aus welchen Gründen auch immer: Der Michl, der so davon angetan war, schafft es ab dem Moment zu drei oder vier Proben – in fast einem Jahr. Der Rest merkt, ein Großteil der Songs funktioniert auch zu Dritt (mit Jaki am Bass und Gesangsmikro) und es hat auch ordentlich....  wie sag ich das jetzt....  in Wien verwendet der Rockmusiker oft einen Dialektausdruck für das primäre männliche Geschlechtsmerkmal, aber im Internetz kann man so was schlecht schreiben... jedenfalls im Sprechteil von Mr. Kalaschnikow kommt dieses Wort auch vor..... und diese Erkenntnis bringt uns direkt zu:

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3.Akt, 1.Szene: Bauchfleisch is Back in Town
oder: „Hurra, wir proben wieder mal das Programm ein!“

Bernhard stößt zur Band – er hat auch mal bei den Wiener Jugendzentren gearbeitet und spielt seit einiger Zeit mit einigen anderen supertollen Musikern und noch netteren Menschen (das wird einem überwuzelten Zeitgenossen wie mir immer wichtiger...) und mir bei „Hömsteins letztes Aufgebot“

Jedenfalls ist er die ideale Ergänzung für Bauchfleisch und seit geraumer Zeit fixes Bandmitglied, auch wenn wir es noch nicht geschafft haben (Zeit, was ist Zeit...) alle Songs mit ihm einzustudieren – den Rest spielen wir im Moment eben zu dritt. „The Boys Are Back in Town“ haben wir schon geschafft – und dann kann nix mehr schief gehen.

Das wär’s fürs erste und von Zeit zu Zeit wird’s die eine oder andere kleine Ergänzung oder Fortsetzung geben.

 

Das Bauchfleich lebt!

 

d’Ehre ihr Lieben

Hermann

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